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 Einzelne Reaktionsweisen nach erlebten Traumatisierungen

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Sabine
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BeitragThema: Einzelne Reaktionsweisen nach erlebten Traumatisierungen   Einzelne Reaktionsweisen nach erlebten Traumatisierungen I_icon_minitimeMi 6 Nov 2013 - 8:24

Starke Angst

Traumatisierungen durch Menschen sind immer Verletzungen der persönlichen Integrität. Die Betroffenen waren lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt. Entsprechend der Entwicklungsphase können diese Erfahrungen u.U. weder kognitiv eingeordnet noch sprachlich ausgedrückt werden. Im Alltag kann es plötzlich, durch Auslösung bestimmter Reize, zu Erinnerungen an das traumatische Ereignis kommen.
Es entsteht automatisch das Empfinden von Gefahr. Die auslösenden Reize sind oftmals schwer zu erkennen und die Erinnerungen, die körperliche Erregung, scheinen aus heiterem Himmel zu kommen. Zusätzlich entsteht nach Traumatisierung ein veränderter Eindruck von Sicherheit. Es entsteht das Gefühl, das Leben sei voller Gefahren, unkalkulierbar und unkontrollierbar. Dies wird häufig bei frühkindlichen Verletzungen dadurch unterstützt, dass dritte oder vierte Personen (z.B. Mutter, Großvater,Großmutter oder andere nahestehende Personen) sich nicht schützend vor das Kindgestellt haben.

Vermeidung von Reizen, die mit dem Erleben zusammenhängen

Viele traumatisierte Menschen reagieren mit einem überdauernden Vermeidungsverhalten gegenüber den auslösenden Reizen, die mit dem Trauma verbunden sind. Es kommt zu einer Verminderung der allgemeinen Reaktions- und Handlungsfähigkeit. Die Lebensqualität ist massiv eingeschränkt. Es geht im Alltag häufig um das tägliche Überleben und nicht um das Leben an sich. Die Betroffenen erleben dies häufig als Spannungszustand. Es handelt sich um die Spannung zwischen der Realität der gemachten Erfahrungen und den ausgebildeten Abwehrmechanismen z.B. Spaltung, Entwertung u.a., die diese Realität unter Verschluss halten. Der Konflikt zwischen Realität und Abwehr kann über die Zeit immer heftiger werden und schließlich werden sämtliche Energien dafür benötigt, den Schmerz zu unterdrücken.

Sich aufdrängende, belastende Gedanken und Erinnerungen an das Trauma (Intrusionen) oder Erinnerungslücken

Hier handelt es sich um eine Art psychisches “Wiedererleben” der traumatischen Situation. Die Betroffenen empfinden die Situation so, als würde sie tatsächlich stattfinden und regieren z.B. mit Panikattacken darauf. Unerwartet werden sie mit Bildern oder Geräuschen aus dem Erlebnis konfrontiert. Oft entwickeln die Betroffenen das Gefühl, keine Kontrolle mehr darüber zu haben, wie sie sich fühlen, woran sie denken oder was sie empfinden. Sie zweifeln an sich und haben die Befürchtung, „verrückt“ zu werden.

Symptome von Übererregung Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, vermehrte Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen


Nach einem traumatischen Erlebnis ist es möglich, dass der Körper in ständiger Alarmbereitschaft bleibt, obwohl es nicht mehr derSituation angemessen ist.

Emotionale Taubheit: allgemeiner Rückzug, Interessenverlust, innere Teilnahmslosigkeit (Konstriktion)

Zu o.g. Reaktionen kann es kommen, wenn Betroffene versuchen, Situationen /Gegebenheiten zu vermeiden, um nicht von unangenehmen Gefühlen überwältigt zu werden. Eine Konsequenz kann es sein, dass sich die Betroffenen von Menschen, die ihnen nahe stehen, entfremdet fühlen. Sie haben das Gefühl, keiner kann verstehen, was sie durchgemacht haben. Weitere Reaktionen auf eine Traumatisierung können Depression, selbstverletzendes Verhalten oder Suizidgedanken sein.

Ärger oder verbale Aggression

Der empfundene Ärger bezieht sich ursächlich auf die Menschen, die missbraucht haben oder jene, die die Betroffenen im Stich gelassen haben. Ärgergefühle können aber auch durch Situationen oder Personen, die an das Trauma erinnern, ausgelöst werden, obschon diese nichts damit zu tun haben.

Schuld- und Schamgefühle

Die Betroffenen machen sich Gedanken darüber, wie sie die Situation hätten beeinflussen können. Sie geben sich die Schuld und fühlen sich verantwortlich. Viele machen sich auch Vorwürfe, dass sie über das traumatische Ereignis noch nicht hinweggekommen sind. Sie betrachten dieses als Zeichen ihrer Schwäche oder Unzulänglichkeit und nicht als normale menschliche Reaktion auf unerträgliche Belastung.

(Quellen: Anne-Katrin Marten, Diplom-Psychologin / Psychotherapeutin)

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